Wettbewerb Schützenmatte Bern
Das Gebiet Schützenmatte ist geprägt von Ereignissen der Vergangenheit, deren Spuren bis heute noch gut erkennbar sind. Zu Beginn war die Schützenmatte die Eingangszone zu Bern und somit Teil der Festungsanlage. Später wurde sie auf verschiedenste Arten genutzt. Sie war Exerzierplatz für das Militär und wurde schliesslich zu einem Umschlagplatz für Güter auf Schienen.
Eigentlich war die Schützenmatte aber immer die Restfläche der umliegenden Orte. Die in Alpenegg angesiedelte Uni, die Gartenstadt, die Unesco-Welterbe-Stadt und das Aaregebiet liegen sehr eng um die Schützenmatte, jedoch alle auf verschiedenen Höhenebenen, was einen klaren Anschluss an diese Gebiete erschwert. Die Schützenmatte ist Dreh- und Angelpunkt aller Wege, die das umliegende Gebiet erschliessen.
Diese Tatsache erschwert, dass die Schützenmatte sich zum eigenständigen Ort mit eigener Funktion und Leben entfalten kann. Dies führte zu einer zögerlichen Entwicklung dieses Ortes, was den wenigen Nutzern die Möglichkeit bot, die Freiflächen jeweils selber zu gestalten. Heute wird die Schützenmatte für unterschiedlichste Anlässe genutzt, wie zum Beispiel Wochenmärkte, Chilbi, … aber leider auch als Drogenumschlagplatz.
Diese zwei Elemente: dreidimensionale Vernetzung verschiedener Höhenebenen und freie Gestaltung der Erdgeschossebene, wurden zur Grundlage für die Entwicklung dieses architektonischen Projektes. Die unterste Ebene, eine Rampe, die Aarehang und Bollwerkstrasse verbindet, lässt Raum entstehen für ein gedecktes Schwimmbad mit Aussicht zum Aaregebiet. Das Erdgeschoss wurde, wie bereits beschrieben, für die freie Gestaltung durch die Nutzer freigehalten. Natürlich musste die Platzgestaltung mit einzelnen „Möblierungsstücken“ strukturiert werden.
Das Gebäudevolumen das die oberste Ebene darstellt, gibt Raum für Sozialstrukturen wie die Drogenanlaufstelle und andere Beratungsstellen.
Dieser Körper, der wie die anliegende Bahnbrücke auf Stützen steht, strukturiert das Erdgeschoss und ermöglicht Anlässe unter einem Dach, wie ein Pavillon in einem Park.
Als Assoziation zu einem Pavillon wurde eine Fassadenoberfläche aus perforierten Kupferplatten gewählt, die einerseits als Sonnenschutz, aber auch als Sichtschutz dienen. Denn wie alle Nutzungen auf der Schützenmatte, ist auch dieser Baukörper ein Ort, wo man sich nur temporär aufhält.
Die Schützenmatte ‒ ein Umschlagplatz für Mensch und Material, wo jeder mal vorbeikommt.